Mut zum Draußen, draußen zum Mut – Streamingtipp

Die Sendung W24 Spezial: Mut, Risiko – und die Verschiebung innerer Grenzen widmet sich dem Mut und der Rolle die “Tage draußen” und verantwortungsermöglichende Begleitung dabei spielen. 

“Tage draußen” zu verbringen, bedeutet immer auch Risiko. Es ist mit Ungewissheit behaftet. “Wen werde ich treffen? Was werde ich erleben? Wird was passieren? … hoffentlich sonst ist es ja fad…”
Wo nichts passieren kann, passiert auch nichts – es kommt zu keiner Entwicklung, zu keiner Störung der Routine, die uns zwingt kreativ zu sein. Zu keinen Chancen den eigenen Mut zu beweisen. Zu keiner Möglichkeit Grenzen auszutesten und dadurch den eigenen Standpunkt zu finden.

Wir haben alle die Bilder im Kopf, von ausgesetzten Bergkämmen, von perfekten Powderhängen, von steilen Mountainbiketrails mitten im Wald. Das ist Risiko, hier geht es um etwas. In der Auseinandersetzung mit den Grenzen der eigenen Fähigkeiten, kann man vieles über sich selbst herausfinden… oder sich verlieren. 

Mut ist die Fähigkeit Entscheidungen zu treffen und durchzuziehen, vom “ich könnte” zum “ich mache” springen.

Mit Mut allein ist aber noch nichts gewonnen, denn es braucht auch die Bereitschaft hinzuspüren, wo der Mut darin liegt etwas zu machen, oder es eben sein zu lassen.

So gesehen sind nicht nur majestätische Berge Orte an denen Mut bewiesen werden kann und in der Auseinandersetzung mit Risiko Entwicklung geschieht. Auch der öffentliche Raum in Städten bietet diese Gelegenheiten und verlangt Jugendlichen immer wieder Mut ab. 

Die urbanen Entdeckungsreisen können dabei durchaus zu einer intensiven Begegnung von Körper und Umwelt führen, etwa beim Skaten oder bei Parkour

Denn die Parks und Plätze, die Shopping Malls, Skaterplätze und Promenaden, sind es die die “Tage draußen” vieler Jugendlicher prägen. Auch sie können die Möglichkeit geben die Auseinandersetzung mit Rausch und Risiko zu suchen und junge Menschen tun das auch mit Hartnäckigkeit und Kreativität.

Egal vor welchem Panorama:

Jugend ist die Zeit der ersten Male, des intensiven Experimentierens und der tiefen Suche nach dem neuen Platz in der Welt, die nun keine Kinderwelt mehr ist.
Jung sein bedeutet auch dem Risiko einer ungewissen Zukunft entgegenzublicken und neben der ganz persönlichen Krise (Pubertät) auch mit globalen Krisen konfrontiert zu sein.

Back Bone, risk ’n‘ fun und risflecting® haben es sich seit über 20 Jahren zur Aufgabe gemacht Menschen beim Risiko jung zu sein zu begleiten.
Dabei stellen sie immer wieder die Frage: „Wie kann diese Begleitung erfolgen, ohne jungen Menschen bei ihrer Entwicklung im Weg zu stehen?“ 
“W24 Spezial” vom 5.5.2022 zeigt Ausschnitte des wunderbaren Films “Tage draußen” der Alpenvereinsjugend, ergänzt durch Diskussionen, Interviews und flowige Parkourvideos von Parkour Vienna. Absolut sehenswert 🙂

Autor:
Martin Dworak
risflecting® focal point
info@risflecting.at

Martin Dworak

Seit 2009 Mitglied des risflecting-Pools mit Schwerpunkt auf Rausch und Risiko in Bewegung, seit 2021 Leiter des Studienwegs risflecting®.