“step by step” Richtung Entscheidung:Mitmach-Parcours & Bullet Journal

Der “Entscheidungs-Parcours” bietet Schüler*innen Hilfe, Unterstützung und individuelle Begleitung bei der Berufsorientierung. Der Übergang von der Schule zum Berufsleben stellt eine sensible Phase dar und ist geprägt von viel Unsicherheiten sowie der Suche nach Orientierungshilfen. 

Für die Suchtprävention spielt die Potenzialförderung der Problemlösekompetenz sowie die Förderung allgemeiner Kompetenzen eine wichtige Rolle. Jugendliche darin zu bestärken, dass es Lösungen für Probleme gibt, dass man auch mal Entscheidungen treffen kann, die sich im Nachhinein nicht als die optimale Lösung erweisen, führt zu einer inneren Sicherheit und zu einem Selbstvertrauen, welche es zulassen Bewältigungsstrategien zu entwickeln. 

Studien weisen eine Korrelation zwischen Arbeitslosigkeit und dem Risiko einer Suchtentstehung auf. Neben bestimmten Risikofaktoren können auch gesunde und psychisch stabile Menschen jederzeit durch eine Lebenskrise gefährdet sein eine Suchtkrankheit zu entwickeln. Nicht alle jungen Menschen erfahren in dieser Zeit die gleiche Unterstützung und Hilfe bei der Orientierung. Genau diese Hilfe ist jedoch sehr wichtig in einer Phase, in der sich aus entwicklungspsychologischer Sicht Bewältigungsstrategien aufbauen. 

Die Ausgangssituation der Konzeptentwicklung zum Parcours-Entscheidungsfindung orientiert sich an der Transition vom Schulleben zum Berufsleben, sie ist jedoch flexibel anwendbar zur allgemeinen Förderung von Bewältigungspotenzialen und somit für jede Dialoggruppe ab dem Jugendalter nutzbar. Bekannte und gut aufeinander abgestimmte Methoden zur Entscheidungswahl, Problemlösung, Erkennen von Potenzialen sowie zur Orientierungshilfe werden in diesem Parcours vereint. 

Das Konzept des Parcours lädt durch seine Stationen zu einem „bewegten“ Lernen ein und wird durch das Bullet Journal “step by step Richtung Entscheidung” ergänzt. Die Stationen sind so konzipiert, dass sie stets zu einem offenen Dialog einladen. Jede Station ist mit Moderator*innen besetzt, welche die Jugendlichen an der Station begrüßen, ihnen den Inhalt der Station kurz erläutern und ggf. durch Impulsfragen den offen Dialog sowie das aktive Mitmachen anregen. Die Auswahl der Methoden bietet die Möglichkeit Herangehensweisen im Umgang mit Problemlagen aktiv kennen zu lernen sowie die Bestärkung und Vermittlung einer gesunden Fehlerkultur, welche dazu ermutigt sich hinaus ins Risiko zu wagen

Die Station 7 des Parcours „Aus scheitern ge-scheiter werden“ hat z.B. zur folgenden Reflexion eines Jugendlichen geführt: „Mir hat gefallen, dass man aus Fehlern lernen kann. Sowas habe ich nicht gewusst. Ich habe viele Fehler gemacht und habe es meist bereut und Mist gebaut.“

Der Parcours bietet einen sogenannten BREAK, eine Auszeit zum Orientieren, eine Möglichkeit festzustellen wo man sich selbst in der momentanen Situation befindet und eine Gelegenheit die Dinge in Ruhe und mit Hilfe von anderen zu sortieren und zu reflektieren. Er bietet somit eine Basis um gut vorbereitet in die Risikozone hinaus zu gehen und diese als Erfahrungs- und Lernzone zu nutzten. Er hilft dabei Jugendliche zu bewähren mit Entscheidungsfragen und Problemlagen konstruktiv umzugehen. Gleichzeitig bietet er Kontaktmöglichkeiten zu Menschen, die ihre Unterstützung und Hilfe anbieten. Diese Unterstützung kann nachhaltig gestaltet werden, wenn sie wie der ersten Durchführung dieses Konzeptes von Personen begleitet wird, die weiter zugänglich für die Jugendlichen sind. 

Der „Entscheidungs-Parcours“ ist ein Mitmach-Parcours entwickelt von Mitarbeiter*innen des Caritasverbandes Mosel-Eifel-Hunsrück e.V., des Dekanats Wittlich, der Realschule Plus Traben-Trarbach, DAA/Berufseinstiegsbegleitung und Ehrenamtlichen im Projekt „Paten für Ausbildung“.

Kontakt:
Eva Heitkötter
Suchtprävention, Fachstelle Spielsucht – Prävention
Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e. V.
Geschäftsstelle Wittlich
Kurfürstenstraße 6, 54516 Wittlich

Tel. 06571 9155-20, Fax -24
e.heitkoetter@caritas-meh.de

Eva Heitkötter