Selbstwirksamkeit zu erleben gehört zu den wichtigen Erfahrungen unseres Lebens. Daraus die Erwartung abzuleiten, auch in Zukunft durch das eigene Engagement, Einfluss auf das eigene Leben und die Welt um einen herum zu haben, ist wesentlicher Bestandteil von Gesundheit.
Etwas altmodisch könnte man auch sagen: aus dem Erleben Hoffnung für die Zukunft schöpfen. Hoffnung bedeutet, den Blick nach vorne zu heben, in der Überzeugung, dass es doch eine Chance gibt, durch die Krise hindurch zu einer neuen Stabilität und einem guten Leben zu kommen. Vor allem dann, wenn es nicht rund läuft und sich die Krisen zu stapeln beginnen.
Hat die pädagogische Begleitung von Rausch und Risiko in der Jugendarbeit noch Platz, wenn von überall Gefahren drohen, die weit außerhalb unserer individuellen Möglichkeiten liegen?
Ja.
Einerseits mit dem Blick aufs Risiko, denn die Erfahrung, mit vollem Elan sich Herausforderungen zu stellen, die eigene Komfortzone auszudehnen und dabei in den Rausch des Tuns einzutauchen, kann auf vielfältige Weise gemacht werden. Als Lernfeld am Besten in Bewährungsräumen, die so gestaltet sind, dass sie Risiko ermöglichen und Gefahr begrenzen.
Andererseits mit dem Blick auf den Rausch, der aus dem Alltag heraustreten und die Welt auf ganz andere Weise erleben lässt. In einen gesunden Rahmen gebettet, ist der Rausch eine transformative Kraft, die es ermöglicht, Potentiale zu entfalten, Beziehungen zu wagen und Neuland zu entdecken.