Kletteraktionstag: „Risiko erleben – Hoch hinaus“ in den Berliner Herbstferien

In der zweiten Herbstferienwoche haben ca. 50 Teilnehmer*innen in der Kletterhalle Magic Mountain, erlebt – was es heißt in die Höhe zu gehen, sich gegenseitig zu sichern, das eigene Risikoverhalten unter die Lupe zu nehmen und das eigene Wissen zum Thema Cannabis zu überprüfen und zu erweitern. 

In dieser besonderen Pandemie-Zeit, in der die Menschen gebeten werden, Abstand voneinander zu halten, konnte die Fachstelle für Suchtprävention unter Einhaltung strikter Hygienemaßnahmen zur Freude aller Jugendlichen den Kletteraktionstag im Rahmen des Projektes „Durchblick – Mehr Klarheit durch Prävention für Schüler*innen in Berlin“ durchführen. Das Projekt Durchblick bietet vorrangig soziallagenbezogene Cannabisprävention für Oberschulen und in Jugendeinrichtungen an. 

Dialoggruppe für diesen besonderen Tag waren Jugendliche aus Einrichtungen der Jugendhilfe und Jugendfreizeiteinrichtungen. Der Ansatz „Risflecting“ mit seinen drei jugendgerechten Botschaften „Break“, „Reflect“, „Relate“ richtet sich besonders an jene jungen Menschen, die Risiken eingehen, ohne diese auch kritisch zu reflektieren. Vielen Kindern und Jugendlichen geht es bei der Suche nach Grenzen darum, dazuzugehören, die eigene Mitte zu finden und Spaß zu haben oder der Langeweile zu entfliehen. Es ist wichtig, die jungen Heranwachsenden mit Kompetenzen auszustatten, die ihnen einen reflektierten Umgang mit Risikoverhalten, auch in Bezug auf den Konsum von Cannabis, ermöglichen. Erlebnispädagogische Methoden, insbesondere das Klettern, eignen sich gut, um eigene Grenzen zu testen und herauszufinden, wie weit sie gehen möchten und wie es sich anfühlt, Unterstützung zu bekommen oder zu geben. 

Die Rückmeldungen der Teilnehmer*- innen nach diesem erlebnisreichen Tag waren begeisterte Aussagen wie: 

„Das war ein krasses Gefühl so hoch zu kommen – aber das ging wohl auch nur, weil ich mich sicher gefühlt habe.“ „Mein bester Freund hat mich unten gesichert. Andere hätten das nicht machen dürfen.“ „Voll die Risikosituation – ich muss mich da immer auf jemanden verlassen können.“ „Ich hab echt viel gelernt – auch, dass ich nicht muss, wenn ich nicht will. Das bestärkt mich.“ 

Das Kletterevent war verbunden mit der Vermittlung von Wissen und Fakten über Cannabis – so haben sich die Jugendlichen z.B. mit den Reaktionen der eigenen Eltern auseinandergesetzt sowie über ihre eigenen Stärken gesprochen. 

Hilfe und Unterstützung bei Sorgen 

Zentral war außerdem die Bekanntmachung von Hilfeseiten und Unterstützungsmöglichkeiten, wenn es einem nicht gut geht oder man sich um jemanden Sorgen macht. 

Das Projekt Durchblick wird gefördert von der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung. Wir danken allen Unterstützer*innen, die diesen schönen Tag ermöglicht haben.

Autorin: LYDIA RÖMER
Fachstelle für Suchtprävention Berlin

Themenheft #60

Lydia Römer